A) Allgemeines
Salben und Cremes selbst herstellen war für unsere Urururgrossmütter kein Problem, denn sie wußten noch, wie das funktioniert. Das war eigentlich kein Hexenwerk. Es wurde als Grundlage viel mit Schweineschmalz, Gänseschmalz oder Rinderfett gearbeitet. Davor haben die Leute heute oft einen Ekel entwickelt oder vertragen es einfach nicht mehr.
Jedoch hatte man früher das Problem, dass die Salbe schnell verdarb. Dieses Problem haben wir im Prinzip heute auch noch.
Was erschwerend dazu kommt ist, dass die Zutaten, die hochwertig sein sollten, nicht gerade preislich im unterem Level angesiedelt sind. ABER: Wenn man sich die Mühe macht, sich selbst Kosmetika herzustellen, der weiß, was “drin” ist.
Für die, die gerne mal zuhause ihre Küche als “Salbenküche” benutzen möchten, habe ich hier das ein oder andere als Inspiration anzubieten.
B) Wie geht’s denn nu ?
In einigen Fachbüchern lesen wir was von “Fettphase” und “Wasserphase”, was für viele mehr Verwirrung schafft, als das es verständlich wäre. Daher in ganz einfachen Worten kurz erklärt, wie man seine “Schönheitsgeheimnisse” zaubert:
- Zutaten abwiegen (ggf. “Apothekerwaage”) bzw. abmessen.
- Fettes Öl (z. B. Mandelöl) und Bienenwachs in ein Butterpfännchen geben und schmelzen lassen. Das Ganze darf aber nicht kochen. Alternative: Man gibt das Fette Öl und das Bienenwachs in ein Porzellanschälchen.
- Das Porzellanschälchen stellt man in einen mit Wasser gefüllten Topf und lässt das Ganze im Wasserbad schmelzen.
- In einem zweiten (kleinen) Topf wird das Hydrolat (oder Aqua dest.) erwärmt. Es darf nicht kochen !
- Anschliessend wird das erwärmte Hydrolat unter rühren in die Bienwachs-Öl-Mischung eingerührt. Man hört erst dann auf zu rühren, bis sich das Hydrolat (oder Aqua dest,) mit der Bienenwachs-Öl-Mischung “verbunden” hat.
- Nun werden die äth. Öle eingerührt.
- Alles in saubere Schraubdosen füllen. Erst verschliessen, wenn alles richtig erkaltet ist ! Beschriftung nicht vergessen. Creme im Kühlschrank lagern und möglichst bald aufbrauchen !
Abschliessend für Kakaobuttercreme zwei Grundrezepturen, die von Patricia Davis stammen, einer echten “Grand Dame” der Aromatherapie:
Kakaobuttercreme - Grundrezeptur I
Zutaten:
50g “Fettes Öl” (z. B. Mandelöl)
35g Kakaobutter
10g Bienenwachs
45g Aqua dest.
25 Trp. äth. Öl
Äth. Öl sucht man aus nach seinen Eigenschaften. Möglicherweise interessant sind Myrrheöl, Lavendelöl, Ringelblumenöl oder auch Zitronenöl.
Kakaobuttercreme - Grundrezeptur II
Zutaten:
50g “Fettes Öl” (z. B. Mandelöl)
35g Kakaobutter
10g Bienenwachs
45g Hydrolat (z. B. Rosenhydrolat)
25 Trp. äth. Öl
Äth. Öl sucht man aus nach seinen Eigenschaften. Möglicherweise interessant sind Myrrheöl, Lavendelöl, Ringelblumenöl oder auch Zitronenöl.
Kakaocreme eignet sich für trockene, rissige oder auch aufgesprungene Haut. Auch als Handcreme für strapazierte Hände wird sie empfohlen.
Weitere Grundrezepte in “Aus der Hexenküche - Salben & Cremes II”
C) Wichtig:
Nur hochwertige Zutaten verwenden. Diese gibt es zum Beispiel in der Apotheke oder von Lieferanten, die sich auf Heilöle, Naturkosmetk “zum Selbermachen” oder ähnliches spezialisiert haben.
Wie eingangs erwähnt, ist alles sehr schnell verderblich ! Das bedeutet also:
Nichts auf Vorrat herstellen ! Nur kleinste Mengen, die innerhalb zwei bis max. drei Tagen aufgebraucht sind, sind sinnvoll.
Keine benutzten Kosmetikbehältnisse verwenden ! Es sei denn, diese wurden vorher gründlich gereinigt und sterillisiert.
Salben und Cremes ggf. im Kühlschrank aufbewahren.
D) Anmerkung zum Schluß:
01. Lesen macht klug !
Bei allem, was man tut, darf man nicht vergessen, dass man sich das selbst angerührte Kosmetikum “antut”. Um Schaden für sich selbst zu vermeiden, sollte man wissen, was man dem Körper zumutet. Es hilft also alles nichts, zuvor sollte man wirklich gute Literatur zur Hand nehmen, und die Nase in Bücher stecken, um sich das nötige Wissen anzueignen. Hierzu gehören Bücher über Heilkräuter und Aromatherapie. Auch über die Wirkung von Bienenprodukten und Inhaltsstoffe, die man sonst noch so einrühren kann, sollte man bestens Bescheid wissen. Empfehlenswerte Autoren sind beispielsweise diese:
Aromatherapie:
Eliane Zimmermann
Patricia Davis
Shirley Price
Prof. Dietrich Wabner
Monika Werner
Ruth von Braunschweig
Ingeborg Stadelmann
Heilpflanzen:
Ursel Bühring
Mannfried Pahlow
Anselm Grün
Grete Flach
Apitherapie:
Stefan Stangaciu
Inge Krämer - Eis
Rosemarie Bort
Pavlina Potschinkova
Diese Aufzählungist selbstverständlich nicht vollständig. Ich habe an dieser Stelle keine Lust meine kleine Bibliothek zuhause zu durchsuchen, um alles heraus zu suchen. Jeder, der ernsthaftes Interesse hat, der wird sich die Mühe machen, selbst seinen (formschönen) Popo zu heben, um selbst Eigeninitiative zu ergreifen. Leute, die dazu zu bequem sind, sollten ihre Schönheitsprodukte besser weiterhin selbst als Fertigprodukt kaufen.
02. Eigene Kosmetika verkaufen ?
Mit der Zeit wird man festellen, dass die Herstellung von Kosmetika einen rießigen Spaß macht. Viele werden, wie ich auch, sehr schnell die Idee entwickeln, dass man sein eigenes Gewerbe damit aufziehen könnte.
Diese Idee kann man sehr schnell vergessen, wenn man nicht rein zufällig im Lotto gewonnen hat. Keiner wird die baulichen Voraussetzungen haben und die Risiken auf sich nehmen wollen, ohne einen hauseigenen Anwalt beschäftigen zu können. Desweiteren ist der Kosmetikbereich hart umkämpft, so dass man auch noch eine sehr gute Marketingabteilung bräuchte. Am besten läßt man von diesem Vorhaben also die Finger. In letzter Konsequenz bedeutet das nämlich zuviele Betriebskosten bei zuviel Risiko.
Auch die Idee, lediglich die Zutaten zu verkaufen, kann man getrost über Board werfen. Diese Idee haben bereits viele Leute, die ihre Waren im Internet (teils sogar mit sehr gutem Hintergrundwissen) anbieten. Es lohnt sich also nicht, das Rad noch einmal zu erfinden.
In dem Sinne ... Viel Spaß denen, die für sich selbst etwas ausprobieren möchten !
(Aldís Aude Thorvalddottír)